2.1 Einführung
Aufgrund der Kritik von Tierschützern und Konsumentenorganisationen gegenüber der Fleischbranche entstanden in den 80er Jahren die ersten Labelprogramme. Die Kritik bezog sich auf verschiedene Bereiche der Tierhaltung, wie den Tierschutz, die Fütterung und die Wachstumsförderer im Tierfutter. Bis Mitte der 90er Jahre war die Labelproduktion eine Nischenproduktion. Während der ersten BSE-Krise Ende der 90er Jahre und besonders in der zweiten BSE-Krise ab 2002 entwickelten sich die Labels enorm, weil die Grossverteiler ihre eigenen Labels im Verkauf stark bevorzugten. Auch im übrigen Detailhandel, in der Gastronomie und sogar im Direktverkauf entstand eine grosse Nachfrage nach Labelfleisch. Heute gibt es regelmässig saisonale Absatzprobleme bei Labeltieren, so dass Labeltiere im Markt der QM-Tiere platziert werden müssen.
Die Tierhaltung hat sich in den letzten Jahren stark zum Wohle der Tiere entwickelt. Mit der Tierschutzgesetzgebung setzt der Bund für die Tierhaltung einen einheitlichen Standard. Darüber hinaus fördert er das Tierwohl durch sogenannte Ethoprogramme mit entsprechenden Direktzahlungen. Die Landwirte haben die Möglichkeit, mit einer oder mehreren Tierkategorien freiwillig an den Programmen teilzunehmen.